ALF (Acousticon Loudness Fitting) ist eine Verfahren zur Hörgeräteanpassung.

Beim ALF wird, ähnlich wie in er RI-Audiometrie, die "relative" Lautheit gemessen. 

Das bedeutet, dass ein Signal (in aller Regel Schmalbandrauschen) mit einem zweiten (ebenfalls Schmalbandrauschen) verglichen wird. Ähnlich wie es beim Fowler Test gemacht wird. Die beiden zu vergleichenden Signale werden alternierend angeboten und der Kunde soll angeben ob das Vergleichssignal lauter oder leiser ist.

Damit kann nun bestimmt werden, ob das Hörsystem in der Vergleichsfrequenz zu laut oder zu leise ist. Zur Verdeutlichung ein Beispiel: Sie bieten dem Kunden Schmalbandrauschen bei 750Hz und bei 1500Hz alternierend (also abwechselnd) an und bitten ihn anzugeben ob das hellere Signal leiser, oder lauter ist als andere.

Gibt der Kunde an dass das hellere Signal (die 1500Hz) leiser ist als das Vergleichssignal, dann wird das Hörsystem bei 1500Hz zu leise sein; wenn er angibt dass es lauter ist, dann wird das Hörsystem zu laut sein. Sie können nun mit Hilfe der Anpasssoftware das / die Hörsysteme solange lauter oder leiser stellen bis der Kunde "gleichlaut" angibt.

Diesen Vorgang mit allen Frequenzen wiederholt wird dann das Hörsystem bei allen Frequenzen "gleichlaut" eingestellt sein.

Sie können dann den Vorgang für andere Lautstärken wiederholen um so eine komplette Frequenz- und Dynamikanpassung durchzuführen.

So ist es möglich eine komplette Hörgeräteanpassung durchzuführen. Sogar ohne Ton- und oder Sprachaudiometrie durchgeführt zu haben. Also ein schneller und effizienter Weg um zu einer guten Hörgeräteeinstellung zu kommen.

Ob Sie das automatisierte Verfahren oder besser den "Freihandmodus" verwenden hängt davon ab ob Sie genügend Erfahrung haben und ob Sie es Ihrem Kunden möglichst einfach machen möchten.

Im Automatikmodus werden alternierend die Ankerfrequenz und der Messwert dargeboten. Wenn Ankerfrequenz und Messfrequenz weit auseinander liegen, dann wird der Vergleich der Werte schwieriger. Die können Sie im Freihandmodus dadurch vermeiden indem Sie immer "Benachbarte" Frequenzen miteinander verglichen. Im Gegenzug wird diese Methode ungenauer sein, denn die Abweichungen von Frequenz zu Frequenz pflanzen sich damit fort. 

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