Spektraler Ausgleich: Diese Einstellung verzerrt die Sprache nach verschiedenen anzuwählenden Kriterien.
Der Spektrale Ausgleich teilt sich in 2 Gruppen: Korrektur zur Verbesserung der Diskrimination und die Hörverlustsimulation.
Dazu berechnet ACAM auf der Basis des Audiogramms, das in ACAM hinterlegt ist Filterkurven, die dann ggf. aktiviert werden ,und so den Frequenzgang der Wiedergabe verzerren.
Abb.: Tonaudiogramm aus ACAM |
Abb.: Berechnete Filterkurven (Berechnugn auf die Hörschwelle) |
Im obigen Beispiel sehen Sie links das Tonaudiogramm, rechts die auf die Tonaudiogrammschwelle gerechneten Filterkurven in rot für die Hörverlustsimulation (gleicher Verlauf wie das Tonaudiogramm) und der spektrale Ausgleich (orange) in der entgegengesetzten Richtung.
Hintergrund: Die oft existierenden Hochtonabfälle bewirken, dass die Sprachdiskrimination nicht mehr 100% erreicht. Das wiederum bedeutet, dass der Akustiker, der ja anschließend ein Hörgerät anpassen möchte, nicht sicher weiß, ob er die Diskrimination der Sprachaudiometrie überbieten kann. Ob also mit Hörgerät und der damit verbundenen Korrektur der Frequenzen eine nochmalige Verbesserung der Sprachdiskrimination gegenüber dem Sprachaudiogramm möglich ist. Nun kann man versuchen über ein entsprechendes Sprachmaterial, das dem Hörverlust angepasst ist (in unserem obigen Fall in den tiefen Frequenzen um rund 30 dB abgesenkt) ein besseres Ergebnis zu erzielen.
Abb.: DV Kurven mir und ohne spektralem Ausgleich |
Dazu ein Beispiel: Sie haben die nebenstehende (rote) Diskriminationskurve gemessen. Das Ergebnis ist unbefriedigend, der Diskriminationsverlust beträgt 45%. Wie gut die Diskrimination mit Hörgerät werden wird ist nicht erkennbar - nur, dass mindestens 65% Sprachverstehen - vielleicht mehr - möglich sein sollte. Dann wurde nochmals mit dem "Spekralen Ausgleich" gemessen. Das ist die grüne Kurve. Hier zeigt sich nun, dass die Diskrimination deutlich besser geworden ist - ja sogar wieder 100% verstanden werden kann. Das zeigt für die spätere Hörgeräte Versorgung, dass ein Sprachverstehen bei entsprechender Frequenzkorrektur von 100% zu erreichen sein sollte. |
Da die verwendeten Filter das Singal nur leiser machen, stimmt die Kalibrierung der ACAM nicht mehr. Die Kurve, die Sie mit eingeschaltetem spektralem Ausgleich messen, wird deshalb immer nach rechts (zu höheren Pegeln hin) verschoben sein. Das dort ausgewiesene dB Opt. ist immer höher, als das, das Sie mit unkorrigierter Sprache aufgenommen haben. Das ist auch nicht Zweck dieses Verfahrens. Vielmehr soll mittels spektralem Ausgleich festgestellt werden, ob damit eine bessere Sprachverständlichkeit erreicht werden kann.