RI Audiometrie - Bedienung
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Die Bedienung im Editiermodus:

Abb.: Editiermodus.


Sie können in diesem Modus Kurven manuell eingeben. Klicken Sie in das Diagrammfeld mit der linken Maustaste und der angeklickte Wert wird in die Kurve übernommen.

Klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Diagrammfeld, erscheint ein Auswahlmenü:

Abb.: Auswahlmenü

Es wird gelöscht:

Punkt löschen - der von Ihnen angeklickte Punkt. Im obigen Beispiel der Punkt für sehr leise bei der angeklickten Frequenz.

Kurve löschen - die gerade selektierte Kurve wird gelöscht. Im obigen Beispiel die ganze Kurve für sehr leise.

Diagramm löschen - alle drei Kurven werden gelöscht - sehr leise, mittel und sehr laut. Im obigen Beispiel also alle Kurven für die Messung mit Gerät.

Gesamte RI löschen - Löscht alle in der RI gespeicherten Kurven. Die Kurven mit und die Kurven ohne Hörgerät werden gelöscht.



Die Bedienung im Messmodus:

Abb.: Messmodus.

Dei Bedienung im Messmodus ist zunächst identisch mit der im Editiermodus. Sie können auch hier Messwerte mit der linken oder rechten Maustaste anklicken, um sie zu speichern oder zu löschen.

Zusätzlich können Sie aber auch das Messsignal aktivieren.

Fahren Sie dazu mit dem Mauszeiger auf die Frequenz und den Pegel, den Sie aktivieren möchten. Nun betätigen Sie die Leertaste, um das Signal einzuschalten.

Solange die Leertaste gedrückt ist, ist das Signal eingeschaltet, wenn Sie sie loslassen wird das Signal wieder ausgeschaltet.

Abb.: Messwerte der Sonde

Während der Messung werden über die Insitu Sonde die tatsächlichen Pegel gemessen.

Ref.: Gibt den Pegel des Referenzmikrofons (Pegel vor dem Ohr) und

Kup.: Gibt den Pegel des Insitumikrofons (im Ohr) an.

Klicken Sie nun mit der linken Maustaste, oder betätigen Enter, werden die Werte gespeichert (Punkt im Diagramm und die Messwerte der Sonde).


Die Bedienung im Zielwertemodus:

Abb.: Zielwertemodus.


Der Zielwertemodus dient der Betrachtung der ermittelten Zielwerte. Es handelt sich hierbei um die aus der RI-Audiometrie gewonnenen Abweichungswerte - also die Werte, auf die ein Hörgerät eingestellt werden müßte, um in der Ri einen Ausgleich auf die Vorgaben zu erreichen.

Im Modus mit Hörgerät erscheint hier ein zusätzlicher Button Korrektur mit Geräten ermitteln (Beschreibung dazu siehe weiter unten).

Mittels des am unteren Bildrand befindlichen Schiebers können Sie die Darstellung variieren:

Abb.: Schieber steht ganz links

Wenn der Schieber ganz links steht, werden die Kurven als Frequenzkurven angezeigt, also drei Kurven, für die drei aufgenommenen Kurven der RI.

Abb.: Schieber steht in der Mitte

Steht der Schieber in der Mitte, erhalten Sie eine 3-Dimensioanle Darstellung der Kurven.

Abb.: Schieber steht ganz rechts

Steht der Schieber ganz rechts, werden Le-La Diagramme angezeigt. Also für jede gemessene Frequenz eine eigene Kurve. Entsprechend der sieben zur Verfügung stehenden Frequenzen sehen Sie hier sieben Kurven.



Der Ablauf:


In der vorliegenden Programmversion werden für die Messung ohne Hörgerät in der Lasche Messen keine Zielwerte erzeugt.

Wir empfehlen deshalb, die Ri immer mit Hörgerät zu machen.

Dies ist auch wesentlich effektiver und schneller und erzeugt zudem Zielwerte, die Sie in der Messbox weiter verwenden können. Zudem werden Sie meistens die Ri bei Schwerhörigen machen, bei denen der Pegel, den der Lautsprecher maxomal erzeugen kann oft nicht ausreichend ist.

Diese Problematik ist bei der Messung mit Gerät nicht gegeben, da hier die Verstärkung des Hörgerätes dazukommt.


Da das Verfahren in erster Linie dazu bestimmt ist die Lautstärken des Hörgerätes für sehr leise, mittellaut und sehr laut zu kompensieren wird mit zeitstrukturiertem oder andauerndem Schmalbandrauschen gemessen. Am Hörgerät sollten deshalb adaptive Parameter abgeschaltet sein.

Wir empfehlen ein einfaches Hörgerät ohne Kompression und ohne Richtmikrofon einzusetzen. Allerdings sollten Sie gewährleisten, dass der maximale Ausgangspegel nicht zu laut eingestellt ist. Eine (sehr grobe) Frequenzanpassung empfiehlt sich auch, um dem Kunden keinen unangenehmen Klang zuzumuten (First Fit des Herstellers genügt). Die Beschaffenheit der Schallleitenden Teile wie zum Berispiel der Otoplastik sollte dem endgültigen Hörgerät entsprechen. Besonders wichtig ist die Größe der Bohrung, die möglichst dem endgültigen Wert entsprechen sollte.

Adaptive Parameter des Hörgerätes sollten deaktiviert werden.

Setzen Sie nun dem Kunden das Hörgerät auf und fügen Sie die Insitusonde hinzu, als ob Sie eine Insitumessung machen wollten.

Wählen Sie in der Software mit Hörgerät und den Start Button.

Abb.: Mesung mit Gerät aktivieren.

Beginnen Sie mit der Kurve für Mittellaut.

Abb.: Kurve für Mittel aktivieren.


Die Messung kann beginnen!


Fahren Sie mit der Maus auf einen mittllauten Wert (im grauen Bereich des Diagramms) zwischen 60 und 70 dB auf die Frequenz 500 Hz und betätigen Sie die Leertaste.

Das Signal wird aktiviert. Fragen Sie nun Ihren Kunden, ob das Signal leise oder laut ist / war. Dabei können Sie das Signal nach belieben ein- oder ausschalten. Solange Sie die MAus nicht verschieben, bleibt die Frequenz und der Pegel eingestellt.

Wenn der Kunde sich entschieden hat, speichern Sie diesen Wert ab, indem Sie die linke Maustaste oder Enter betätigen.

Dieser erste gemesse Wert dient nun als "Anker". Bei allen weiteren Messungen springen Sie nun immer wieder auf diesen zurück und forden den Kunden auf anzugeben, ob der neue Wert gleichlaut wie der Anker ist.

Gehen Sie dazu wie folgt vor:

Mit der Maus auf den ersten Wert und die Leertaste drücken - das Singal ist an. Halten Sie die Leertaste gedrückt und bewegen Sie die Maus auf den zu messenden Wert. Solange Sie die Leertaste dabei gedrückt halten, bleibt immer noch das ursprüngliche Signal an.

Wenn Sie den neuen Wert gefunden haben, lassen Sie die Leertaste nur kurz los, um sie sofort wieder zu betätigen - es wird der neue Wert abgegeben.

So können Sie blitzschnell und immer wieder zwischen diesen beiden Werten hin- und herspringen. Und das sollen Sie auch, denn der Kunde soll Ihnen ja sagen, wann die beiden gleichlaut sind.

Achten Sie darauf, dass Sie immer mit dem neuen Wert enden, damit für diesen auch die richtigen Messwerte der Sonde gespeichert werden. Im Zweifelsfall gehen Sie nochmals auf den neuen Wert, aktivieren diesen und lassen ihn für mehrere Sekunden akiviert, damit ein Messwert ermittelt werden kann. Sodann klicken Sie mit der linken Maustaste oder betätigen Sie Enter.

Wärend der Messung pendel Sie somit immer zwischen dem "ersten Wert", dem Anker und dem zu ermittelnden Wert. Machen Sie dies solange und für jede Frequenz, bis Sie eine Kurve gemessen haben.

Wenn Sie für Ihre weitere Einstell- und Anpassarbeit nur den Wert für mittellaut benötigen, können Sie nun die Mesusng schon beenden. Wenn Sie auch Werte für sehr leise und sehr laut messen möchten, wählen Sie die entsprechende Kurve an und wiederholen Sie die Messung.

Anhand der gemessenen Kurven lässt sich schon beurteilen, ob eine Änderung der Hörgeräte Einstellung empfehlenswert ist.

Abb.: Alle Kurven liegen auf den Sollwerten.

In dieser Abbildung ist zu erkennen, dass die Kurven gerade verlaufen und bei den im Setup eingestellten Sollwerten liegen.

Eine Korrektur der Hörgeräte Einstellung wird in diesem Fall nicht erforderlich sein.


Abb.: Die Kurven sind nicht Frequenzlinear.

In diesem Beispiel sind die Kurven zu den hohen Frequenzen hin ansteigend. Dies bedeutet, dass in den hohen Frequenzen mehr Pegel erforderlich ist, um ein gleichlaut zu erreichen.

Es zeigt sich, dass das Hörgerät deutlich zu wenig Verstärkung in den hohen Frequenzen besitzt.

Eine Nachkorrektur des Hörgerätes ist hier dringend zu empfehlen.

Abb.: Die Kurven sind nicht Frequenzlinear und habe geringe Abstände.

In diesem Beispiel sind die Kurven im Frequenzverlauf verbogen und sie liegen zu dicht zusammen.

Das Frequenzverhalten des Hörgerätes und die AGC müssen nachjustiert werden.

Um die Messergebnisse nun zu Korrekturen zu überführen, müssen Sie noch die während der Messung herrschende Verstärkung des Hörgerätes ermitteln.

Denn die eigentliche neue Korrekturkurve ergibt sich aus der am Kuppler gemessenen Verstärkung plus (oder minus) der Korrektur bei der betreffenden Frequenz und Pegel aus der Ri.


Abb.: Umschalten auf Zielwertemodus


Um diese zu messen, schalten Sie die Ri auf den Zielwertenodus um (siehe Abb.) Auch wenn ein Ri Diagramm ermittelt wurde, bleibt dieser Bildschirm zunächst noch leer. Erst wenn Sie das Hörgerät an der Box gemessen haben, werden die Korrekturen gebildet und angezeigt.

Abb.: Zielwertemodus mit Hörgerät

Klicken Sie den Button Korrektur mit Geräten ermitteln.

Legen Sie das Hörgerät, mit dem Sie die Ri durchgeführt haben in die Messbox und schließen Sie es an den 2ccm Kuppler an.

Abb.: Korrektur Messen Dialog

Dieser Dialog erscheint.

Klicken Sie nun auf Korrekturen Messen.

Abb.: Messung des Hörgerätes läuft

Die Messung der Korrekturen erfolgt.

Abb.: Korrekturen messen - Kalibrierung

Damit die Pegel für das zur Messung verwendete Schmalbandrauschen stimmen, sollten Sie hin und wieder eine Kalibrierung durchführen.

Wenn Sie an der Messkette (Box - Mikrofone) nichts ändern, wird sich auch die Kalibrierung nur sehr langsam verändern (im Schnitt <1 dB / Jahr).

Nun können Sie die ermittelten Korrekturen zur Perzentilanpassung verwenden.

Abb.: Zielkurvenkonstruktionen in der Lasche Messen

Wechseln Sie dazu in die Lasche Messen und öffnen Sie den Speicherdialog.

Klicken Sie nun die Option Von der RI-Messung mit Hörgerät an (Siehe Abb.).


Abb.: Perzentilmessung


Die hier eingeblendeten Zielwerte (rechts) sind nun nicht mehr aus dem Tonaudiogramm hergeleitet, sondern wurden mittels Ri - Audiometrie gemessen.