Störabstand (SNR) - Einleitung
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Unter der Lasche Störabstand (SNR) steht Ihnen ein hervorragendes Werkzeug zur Verfügung, mit dem Sie schnell und einfach den SNR (Signal to Noise Ratio / Signal zu Rausch Abstand) Ihres Kunden ermitteln können.


In den Speichern (Nr. 1-4) können Sie jeweils 20 Messungen hinterlegen.


Der SNR bezieht sich immer auf den Schnittpunkt der Messkurven mit der 50% Linie.

Er gibt also an, bei welchem Nutz-Störsignalabstand die Hälfte verstanden wird (SNR50).

Im Rahmen der Diplomarbeit, aus der der Aalener Satztest entstanden ist, wurde bei Normalhörenden ein SNR50 von 10dB ermittelt.


Wenn Sie mit der Maus über einen gemessenen Wert fahren, wird angezeigt welche Wörter verstanden (schwarz) bzw. nicht verstanden (rot) wurden. In der Fußleiste erhalten Sie zusätzliche Informationen zu dieser Messung z.B. welche Aufsprache benutzt wurde und der Pegel von Nutz-(S) bzw. Störsignal(N).

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Hintergrundinformationen zum Aalener Satztest:

Der Aalener Satztest wurde mit weißen Rauschen entwickelt und sollte auch damit geprüft werden. Wenn Sie eine andere Rauschart benutzen wollen (sprachsimulierendes oder rosa Rauschen) muss daran gedacht werden, dass deren Verdeckungswirkung anders ist und dadurch auch eine andere Verständlichkeit bei gleichem Signal-Rausch-Abstand gemessen wird. Abbildung 2 zeigt die Energieverteilung von Sprache und den Rauscharten bei gleichem Pegel.


Abb.: Die verschiedenen Rauschsorten


Um schnelle und zuverlässige Ergebnisse zu erzielen, ist es nötig, dass mehrmals mit dem gleichen Abstand gemessen wird und alle Messungen um den SNR50 liegen. Es ist sinnvoll dem Kunden zu erst einen Testsatz mit großem Rauschabstand anzubieten, da er sich die Sätze merken und wiedergeben muss und so schon einmal mit dem Satzaufbau vertraut ist.


Messreihe für Normalhörende (im Rahmen der Diplomarbeit):


    1. SNR 4        80%-100% Verständlichkeit zu erwarten
    2. SNR 4        80%-100% Verständlichkeit zu erwarten
    3. SNR 7        60% - 80% Verständlichkeit zu erwarten
    4. SNR 7        60% - 80% Verständlichkeit zu erwarten
    5. SNR 7        60% - 80% Verständlichkeit zu erwarten
    6. SNR10        40% - 60% Verständlichkeit zu erwarten
    7. SNR10        40% - 60% Verständlichkeit zu erwarten
    8. SNR10        40% - 60% Verständlichkeit zu erwarten
    9. SNR 13          0% - 40% Verständlichkeit zu erwarten
    10. SNR 13          0% - 40% Verständlichkeit zu erwarten


Diese Vorgehensweise lässt sich aber nicht ohne weiteres auf den Schwerhörigen übertragen, da er einerseits aufgrund des beeinträchtigten Hörvermögens schlechter diskriminiert und zum anderen wesentlich sensibler ist, was Pegelunterschiede angeht. Ein genauer Messablauf ist bisher noch nicht bekannt. Dieser muss in der Praxis entstehen, da dazu noch keinerlei Studien existieren. Wahrscheinlich ist, dass sich der SNR50 für den Schwerhörigen im negativen Bereich befindet.


Folgende Messreihe wäre für den Schwerhörigen denkbar:


    1. SNR  -9        gute Verständlichkeit zu erwarten
    2. SNR  -9        gute Verständlichkeit zu erwarten
    3. SNR  -6
    4. SNR  -6
    5. SNR  -3
    6. SNR  -3
    7. SNR  -1
    8. SNR  -1
    9. SNR +1        schlechte Verständlichkeit zu erwarten
    10. SNR +1        schlechte Verständlichkeit zu erwarten

Es ist durchaus denkbar, dass diese Messreihe je nach Grad der Hörminderung stark variiert.

Entscheidend für die Bewertung der Ergebnisse ist die Differenz des SNR50 aus den verschiedenen Speichern.



Ergebnisse der Probandenbefragung zum AAS


Nach den Messungen sollten die Probanden 4 Fragen zum Aalener Satztest beantworten, um herauszufinden wie unkompliziert der Test von Ihnen empfunden wurde. Befragt wurden 22 Personen deren Alter zwischen 20 und 45 lag (durchschnittlich 27,6 Jahre).


„Sind die Sätze zu lang?“ Es antworteten 82% mit Nein und 18% mit Ja


Ist eine Stimme besser zu verstehen?“ Wurde von 59% mit Nein beantwortet. Von 41% die mit Ja geantwortet haben fanden 89%, dass die männliche Stimme besser zu verstehen war.


„Sind die Sätze gut zu merken?“ 91% antworteten mit Ja und nur 9% mit Nein.


„Sind bestimmte Worte besser zu verstehen?“ 18% antworteten mit Nein. 82% fanden, dass bestimmte Worte besser zu verstehen waren. Von diesen 82% waren für:

       36% die Namen leichter zu verstehen

       27% die Uhrzeiten leichter zu verstehen

       20% die Orte leichter zu verstehen

       10% die Präpositionen leichter zu verstehen

       7% die Verben leichter zu verstehen