Bevor Sie Weiterlesen, sollten Sie das Kapitel Allgemeine Bedienung gelesen haben!
Die LE-LA Messung im klassischen Sinn macht bei der „modernen“ Hörgeräte Anpassung eigentlich keinen Sinn mehr.
Die Aufnahme statischer Kennlinien, die unter normalen Tragebedingungen niemals vorkommen, ist nicht sehr praxisnah. Besser ist die Verwendung dynamischer Kennlinien, deren Bezug unmittelbar zur Sprache hergestellt werden kann.
Trotzdem können diese Kurven der Orientierung dienen. Denn das dynamische CV liegt immer zwischen dem statischen CV und 1. Oder anders ausgedrückt: Bei der Beschallung mit Sprache wird das System niemals voll einschwingen, was es aber bei der statischen Messung macht.
Abb.: LE-LA Kennlinie
Auch bei der LE-LA Messung können Sie, wie bei der Frequenzmessung, unterschiedliche Signale anwählen.
Sie können die Messung mit Sinuston, CHIRP oder mit Rauschen durchführen.
Die Parameter, die zum Messen angewendet werden ,hängen neben den genannten Einstellungen auch davon ab, welche Einstellungen im Messbox Setup vorgenommen wurden und welcher Eintrag im Menü selektiert ist.
Abb.: Anzahl Messungen |
Um die Messgenauigkeit zu erhöhen, kann es sinnvoll sein, mehrere Messungen zu mitteln. Vor allem, wenn Sie mit ICRA oder mit Rauschen messen, macht eine Mittelung Sinn. Sie können hier zwischen andauernd mitteln, 2,5,10,15,30,50 und 100 Mittelungen wählen. Bei störschallbehafteter Messumgebung empfehlen wir "andauernd mitteln" (z.B: bei Insitu), denn dann werden vorübergehende Schalle über eine lange Messzeit geringer berücksichtigt. Wenn Sie allerdings sehen möchten, wie sich das Hörgerät verändert, z.B: beim Voreinstellen ist andauernd mitteln nicht geeignet. Dann ist andauernd ohne mitteln erheblich besser, weil Sie Veränderungen, die Sie am Hörgerät vornehmen, direkt erkennen können. Beachten Sie, dass diese Einstellung auch nach erfolgter Messung selektiert bleibt, Sie also gegebenenfalls diese Option wieder zurückstellen müssen. |
Der Ablauf:
Klicken Sie zunächst auf den Button LELA, sodass er, wie in diesem Beispiel hellgrau erscheint. Die LE-LA Messung ist nun eingeschaltet. |
Wählen Sie nun im pull down Menü welches „Verfahren“ Sie verwenden wollen.
Wählen Sie nun Sinuston, CHIRP oder Rauschen.
Starten Sie die Messung, indem sie den Go Button betätigen . Sie können die Messung auch starten, indem Sie die enter Taste betätigen. |
Sofern Sie Sinuston gewählt haben, erscheint ein Auswahldialog, um Ihnen die Möglichkeit zu geben eine andere Frequrnz zu wählen. Wählen Sie hier ggf. eine andere Frequenz und starten Sie die Messung mit Starte Messung. Nachdem die Messung abgelaufen ist, erscheint diese zusätzlich am Bildschirm. Sie können auch manuell eine Frequnrz eintippen und anschließend Enter drücken. Das geht schneller als über das Auswahlmenü. Je nach Einstellung im Setup kann das Auswalhlmenü auch deaktiviert werden! |
Nachdem die Messung abgelaufen ist, erscheint diese zusätzlich am Bildschirm. Sie können die gemessenen Kurven ein- oder ausblenden, löschen oder mit einem Kommentar versehen.
Während die Messung läuft, können sie diese durch erneutes drücken des Go Buttons unterbrechen oder beenden.
Alternativ dazu können Sie die Messung auch mittels Esc abschalten.
Die Messungen im Einzelnen:
Sinuston
Bei der Messung mit Sinuston erfolgt ein Durchlauf nach der in der Norm beschriebenen Vorgehensweise. Dieses Verfahren wird auch RMS Verfahren genannt.
Diese Art zu messen dauert recht lange, weil das Messgerät warten muss, bis sich ein Pegelwert stabilisiert hat. Dies ist in der Messvorschrift so definiert.
Neben dem reinen RMS Wert kann ACAM „zusätzlich“ eine FFT durchführen. Diese FFT liefert dann zusätzliche Daten zu der betreffenden Frequenz, nämlich alle Harmonischen. Das macht die Messung langsamer aber erheblich genauer.
Des weiteren können Sie die Messung erheblich genauer oder schneller machen, indem Sie die Anzahl der zu messenden Frequenzen herauf- oder heruntersetzen. Dies geschieht im Messbox Setup in der Rubrik Messung / Auflösung.
Abb.: ACAM Setup für die Messbox.
Auflösung |
Anzahl Messpunkte (Voreinstellung) |
Sehr gut |
120 Messpunkte zwischen 40 dB und 100 dB, |
Gut |
60 Messpunkte zwischen 40 dB und 100 dB, |
Mittel |
30 Messpunkte zwischen 40 dB und 100 dB, |
Schnell |
10 Messpunkte zwischen 40 dB und 90 dB, |
Sehr Schnell |
4 Messpunkte zwischen 50 dB und 90 dB. |
Die Messung ist außerdem zu beschleunigen, indem Sie das Häkchen bei FFT läuft mit entfernen. Dann wird keine FFT zu jedem Messwert ermittelt. Dies natürlich mit dem Nachteil, dass dann auch keine Oberwellen und kein Klirrfaktor ermittelt werden kann.
Abb.: Speicherdialog |
Wurde die Messung mit Sinuston und mit der FFT läuft mit Option ermittelt, können Sie eine Reihe weiterer Informationen zu dieser Kurve abrufen. Starten Sie, um weitere Kurven auszugeben, den Speicherdialog und aktivieren Sie die Häkchen. Jedes Häkchen erzeugt eine eigene zusätzliche Kurve, sobald Sie das Häkchen aktivieren oder deaktivieren. Die zusammengehörenden Kurven einer Messung erscheinen immer in der gleichen Farbe. |
Kuppler Summenpegel |
Es wird der vom Kuppler ermittelte Gesamtpegel angezeigt. Dies ist der unbewertete und ungefilterte RMS Wert. |
Regler Summenpegel |
Der vom Regler- oder Referenz-Mikrofon gemessene (unbewertete) Gesamtwert wird angezeigt. Dies sollte, wenn das System korrekt kalibriert ist, einen geraden Strich bei dem eingestellten Eingangspegel ergeben. |
1.Harmonische |
Über eine FFT wird nur der Wert ausgeben, der der Eingangsfrequenz entspricht. Für 1000 Hz ist dies der Pegel für 993.5 Hz bis 1006.5 Hz. Der Wert kann unter dem des Summenpegels liegen, wenn Störschall vorliegt, oder wenn das Hörgerät verzerrt. |
2.Harmonische |
Über eine FFT wird die 2. harmonische (=2 X Anregungsfrequenz) ausgegeben. |
3.Harmonische |
Über eine FFT wird die 3. harmonische (=3 X Anregungsfrequenz) ausgegeben. |
Summe der Oberwellen |
Alle harmoischen (außer der 1.) werden addiert und ausgegeben. |
Klirrfaktor (%) |
Der Klirrfaktor (Verhätnis der Oberwellen zur 1. Harmonischen in %) wird ausgegeben. Am rechten Bildrand wird eine weitere Skala angezeigt (0-100%), die für diese Verzerrungen gilt. |
CHIRP und Rauschen
Alternativ zum Sinuston können Sie auch ein CHIRP oder Rauschsignal zum Messen verwenden. Wir empfehlen aber diese Signale für die LE-LA Messung nur dann anzuwenden, wenn ein Sinuston nicht möglich ist. Zum Beispiel, weil das Hörgerät den Sinuston wegregelt. Wir verweisen an dieser Stelle auch auf das Kapitel 3 D Messungen mit dessen Hilfe Sie recht schnell einen Gesamtüberblick über die Frequenzkurve und das statische LE-LA Verhalten des Hörgerätes erhalten