Messbox - Regelzeitmessung
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Bei der Regelzeitmessung können die Parameter des AGC Systems abgeschätzt werden. Dazu wird das Hörgerät mit einem oder mehreren Pegelsprüngen beschallt. Die Reaktionszeit des AGC Systems wird als Regelzeit oder Ein- / Ausschwingzeit bezeichnet. Dieses Verfahren bildet keine tatsächliche Hörsituation nach. Die Ergebnisse dieser Messung lassen sich deshalb nicht oder nur sehr bedingt auf das praktische Vorgehen bei der Hörgeräte Anpassung übertragen.

Erheblich bessere und praxisrelevantere Ergebnisse können Sie über das dynamische Komressionsverhältnis ermitteln.

Trotzdem gibt Ihnen diese Messung einen Anhaltspunkt über das Verhalten des AGC Systems. Zumindest können sie schon abschätzen, ob das Regelsystem schnell oder langsam schwingt.


Abb.: Regelzeitmessung

In obigem Bild ist der Pegelverlauf der Pegelsprungmessung zu sehen. Es werden drei Diagramme ausgegeben. Oben der Pegelverlauf des Referenzmikrofons (=Eingangssignal), in der Mitte der Pegelverlauf des Messmikrofons (=Ausgangssignal) und unten die Differenz aus beiden Kurven.

Abb.: Messung der Verarbeitungszeit.

Im obigen Bild ist der Pegelverlauf für die Messung der Verarbeitungszeit abgebildet(Messung mit Burst Signal).



Es werden demnach grundsätzlich zwei Messungen unterschieden:

  1. die klassische Messung der Regelzeiten auch genannt  Pegelsprungverfahren
  2. die Messung der Verarbeitungszeit (oder auch Durchlaufzeit)

Für die erste Messung wird ein Pegelsprung erzeugt. Zu ermitteln ist, ob bzw. wie das Hörgerät diesem Pegelsprung folgt. Bei der zweiten Messung wird überprüft, inwieweit das Ausgangssignal zum Eingangssignal zeitversetzt verläuft.


Der Ablauf:


Klicken Sie zunächst auf den Button  RZ, sodass er wie in diesem Beispiel hellgrau erscheint. Die Regelzeit Messung ist nun eingeschaltet. Wählen Sie nun im pull down Menü welches Verfahren Sie verwenden wollen.

Wählen Sie nun Sinuston oder Burst.


Die eigentliche Messung wird dann gestartet, indem sie den Go Button betätigen.

Alternativ können Sie die Messung auch über Enter starten.

Nun öffnet sich ein weiterer Dialog, sodass Sie den zu verwendenden Eingangsschalldruck noch verändern können.

Abb.: Dialog Regelzeitmessung

Wählen Sie die Pegelsprüge, die Sie erzeugen möchten.

Die jeweils hinter den Pegelsprüngen einzugebende Zeit (in ms) ist die jeweilige Einwirkzeit des Signals.

Im Beispiel sind die:

60 dB werden 500 ms lang abgegeben, dann

100 dB 1000 ms lang, dann

60 dB 2000 ms lang.

Dies bei einer Frequenz von 500Hz.

Beachten Sie bitte, dass die Gesamtzeit nicht über 4800ms liegen darf. Wenn Sie in einem der Felder für die Einwirkzeit einen Wert eingeben, der eine Gesamtzeit von über 4800ms ergeben würde, wird das betreffende Feld auf den maximal möglichen Werte gesetzt.



Während die Messung läuft, können sie diese durch erneutes drücken des Go buttons unterbrechen oder beenden.

Alternativ dazu können Sie die Messung auch mittels Esc abschalten.


Nachdem die Messung abgelaufen ist, müssen Sie ja nach Messzeit und verwendetem Computer warten, bis die Pegelverlaufslinie berechnet wurde. Dies kann 5-30 Sekunden dauern. Dann erscheint die Kurve zusätzlich am Bildschirm. Sie können die gemessenen Kurven ein- oder ausblenden oder löschen. Näheres dazu finden Sie im Kapitel Kurven Darstellen und Verwalten.


Nachdem die Kurven aufgenommen wurden erscheint das folgende Bild.

Abb.: Messung der Regelzeit.

Sie Können die Abbildung Zoomen, indem Sie bei gedrückter mittlerer Maustaste (Das ist das Mausrad) ein Fenster aufziehen. Bewegen Sie dazu die Maus auf die gewünschte Startkoordinate des Fensters, drücken Sie dann die mittlere Maustaste und ziehen Sie bei gedrückt gehaltener mittlerer Maustaste ein Fenster auf. Ist die Zielkoordinate erreicht, lassen Sie die mittlere Maustaste los. Der Bildschirm wird neu aufgebaut

Abb.: Zoomen

Sie können diesen Zoomvorgang mehrfach wiederholen um den Ausschnitt immer weiter zu vergrößern.

Um die ursprüngliche Auflösung zu erhalten klicken Sie einmal mit der mittleren Maustaste in das Bild.

Abb.: Triggerpunkte

Die ACAM Software ermittelt die Triggerpunkte für die Ein- und Ausschwingzeit. Diese sind in den Diagrammen durch kurze senkrechte Striche in den Diagrammen eingezeichnet. Außerdem sind die jeweiligen ermittelten Ein- und Ausschwingzeiten angegeben. Die exakten Werte können sie abrufen, indem Sie die Kurve anklicken.


Allerdings ist bei der Messung mit Burst, also bei der Messung der Verarbeitungszeit, nicht die Ein- /Ausschwingzeit angegeben, sondern die Verarbeitungszeit.

Abb.: Messung mit Burst - Signal

In obigem Bild ist gut zu erkennen, dass die Kurve im mittleren Feld zu der Kurve im oberen Feld zeitversetzt verläuft. Dieser Zeitversatz beträgt rund 5ms und ist durch senkrechte Striche im Diagramm eingetragen.