Skalierung (AHA) - Bedienung
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Die Hörfelder:

Im Editiermodus und im Messmodus sind eventuell graue Flächen zu sehen.

Die hellgrauen Flächen zeigen Ihnen die Werte der Tonaudiometrie, die dunkelgrauen die Messgrenzen der AHA an.


Bei der Messung mit Hörgerät im Eingabemodus werden keine Flächen angezeigt.


Bei der Messung mit Hörgerät im Messmodus werden nur die Messgrenzen (dunkelgrau) angezeigt.


Bei der Messung ohne Hörgerät im Editiermodus werden die Hörschwelle und die U-Grenze des Tonaudiogramms angezeigt, sofern diese im Tonaudiogramm gemessen wurden. So können Sie auch einen Blick abschätzen, wie groß die Hörfläche ist.


Bei der Messung ohne Hörgerät im Messmodus werden wie oben schon beschrieben in hellgrau die Hör- und U-Grenze des Tonaudiogramms angezeigt und zusätzlich in dunkelgrau die Messgrenze (hier ca. 90dB).


Wenn sie die Messwerte der Skalierung durch Anklicken selbst wählen, macht es keinen Sinn Pegel zu verwenden, die unterhalb der Hörschwelle liegen. Bei der Darbietung von Pegeln an oder oberhalb der U-Grenze wissen Sie, dass Vorsicht geboten ist.


Die Bedienung im Editiermodus:

Abb.: Editiermodus.


Sie können in diesem Modus Kurven manuell eingeben. Klicken Sie in ein Diagrammfeld mit der linken Maustaste und der angeklickte Wert wird in die Kurve übernommen. Erst bei einer bestimmten (im Setup einstellbaren) Anzahl von Messpunkten errechnet ACAM eine Kurve darüber.


Klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Diagrammfeld, erscheint ein Auswahlmenü:

Abb.: Auswahlmenü

Es wird gelöscht:

Punkt löschen - der von Ihnen angeklickte Punkt wird gelöscht.

Kurve löschen - die Kurve, die sich in dem betreffenden Hörfeld befindet (also für die Frequenz) wird gelöscht.

Diagramm löschen - Löscht alle Kurven aller Hörfelder, die zur Zeit sichtbar sind. Zum Beispiel alle Hörfelder rechts ohne Gerät. Alle anderen Kurven bleiben erhalten.

Alle Diagramme löschen - Löscht alle in der AHA! gespeicherten Kurven. Alle Kurven mit und die alle Kurven ohne Hörgerät werden gelöscht.

Export in Paint - Die Grafiken aller sichtbaren Hörfelder werden als Grafik in Paint gespeichert.

Export in Word - Die Grafiken aller sichtbaren Hörfelder werden als Grafik in Word exortiert. Voraussetzung ist, dass Word auf diesem Rechner installiert ist.

Export in Excel - Es werden die "Daten" nach Excel exportiert. Voraussetzung ist, dass Excel installiert ist. Vor allem für wissenschaftliche Zwecke ist es oft sinnvoll die exakten Daten zur Verfügung zu haben, um sie z.B. mit anderen Programmen auswerten zu können.



Die Bedienung im Messmodus:

Für die eigentliche Messung lesen Sie das Kapitel Messung durchführen.

Die Darbietung von Messsignalen kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Sie können eine gestützte (automatische) Darbietung wählen, oder die Pegel und Frequenzen manuell steuern.

Klicken Sie im Messmodus in ein Hörfeld, wird dieses Signal erzeugt. In diesem Beispiel 65dB bei 1000 Hz.

Mit dieser "Freihandmethode" können Sie die Werte skalieren, die Sie besonders interessieren und können jederzeit auf die Belange und Besonderheiten Ihres Kunden eingehen. Dieser Modus ist für Geübte zu bevorzugen, denn es geht erheblich schneller und zielgerichteter. Während der Messung bietet ACAM Ihnen einen Vorschlag an, der Ihnen eine Orientierung verschafft, welcher Wert nun am besten geeignet ist.

Gestützter Modus:

Sie können über den Button Messreihe anbieten, oder Üben ganze Sequenzen anbieten. Dann wird ACAM eine sinnvolle Reihe von Messwerten ermitteln und diese nacheinander abarbeiten. Der Unterschied zwischen üben und anbieten besteht lediglich darin, dass beim Üben die Werte nicht abgespeichert werden.

Klicken Sie auf Vorschlag anbieten, wird der Vorschlag angewendet (hier 500Hz, 90dB).

Klicken Sie auf Messreihe einsehen, können Sie die von ACAM gebildete Messreihe einsehen und durch Set neu rechnen ggf. neu erzeugen.



Manuelle Steuerung:

Unmittelbar nachdem Sie einen Wert angeklickt haben, öffnet der nebenstehende Dialog. Der grüne Punkt, der für einen Moment erscheint symbolisiert, dass nun das Signal abgegeben wird. Erlischt er, ist auch das Signal aus.

Fordern Sie nun Ihren Kunden auf eine Angabe anhand der Ihm vorliegenden Skala zu machen (siehe auch Einweisung).

Diese erste Angabe soll als Begriff, nicht als Zahl erfolgen. Also etwas zwischen nicht gehört und schmerzhaft laut.

Klicken Sie nun mit der Maus auf den vom Kunden geäußerten Begriff.

Sie können nun den Dialog noch nicht verlassen, weil der Button OK noch nicht aktiv geschaltet ist.

Dies ist der Fall, weil im Setup der Skalierung das 2-Stufige Verfahren aktiviert ist. Wäre einstufig aktiviert, könnte der Dialog an dieser Stelle schon mit OK oder Abbruch verlassen werden.

Klicken Sie nun auf Messen, um das Signal ein zweites mal anzubieten.

Fordern Sie nun den Kunden auf eine "Feineinteilung" auf der Skala durchzuführen. Fordern Sie nun eine Zahl und klicken Sie diese in dem Zahlenfeld an.

Nun können Sie den Dialog beenden, indem Sie:


OK klicken - um den Wert zu speichern. Der Wert wird in das betreffende Hörfeld eingetragen und die Lautheitsfunktion wird berechnet.


Abbruch klicken - um den Wert nicht zu speichern. Der Wert wird verworfen, es erfolgt kein Eintrag in das betreffende Hörfeld.

Je nach Einstellung im Setup kann es noch zu einer Abfrage kommen, wenn bereits ein Messwert bei dem Pegel und der Frequenz vorhanden ist. Sie können dann wählen, ob Sie den alten Wert beibehalten, den neuen Wert verwenden, oder einem Mittelwert aus beiden verwenden möchten.

Jederzeit, auch während der Messung können Sie mit Abbruch diesen Messwert verwerfen. Zum Beispiel, wenn dieser nicht gehört wurde.



Automatischer Ablauf:

Im automatischen Ablauf befinden Sie sich, wenn Sie den Button Üben oder Messreihe anbieten wählen.

Der Ablauf ist sehr ähnlich, wie schon im manuellen Modus beschrieben.

Wie links zu sehen ist, ist im automatischen Ablauf der Dialog fast identisch. Nur unten befindet sich ein weiterer Button: Übung / Messreihe Abbrechen.

Dieser Button dient dazu die Messreihe zu beenden. Der OK oder Abbruch Button führt dazu, dass unmittelbar danach der nächste Wert der Messreihe angeboten wird.


Im Einzelnen:

Mit dem Start der Messreihe wird sofort der erste Wert der Messreihe abgegeben (zu erkennen durch den grünen Punkt über dem OK Button).

Nachdem das Signal erloschen ist, fordern Sie Ihren Kunden auf, eine Angabe anhand der Ihm vorliegenden Skala zu machen (siehe auch Einweisung).

Diese erste Angabe soll als Begriff, nicht als Zahl erfolgen. Also etwas zwischen nicht gehört und schmerzhaft laut.

Klicken Sie nun mit der Maus auf den vom Kunden geäußerten Begriff.

Sie können nun den Dialog noch nicht verlassen, weil der Button OK noch nicht aktiv geschaltet ist.

Dies ist der Fall, weil im Setup der Skalierung das 2-Stufige Verfahren aktiviert ist. Wäre einstufig aktiviert, könnte der Dialog an dieser Stelle schon mit OK oder Abbruch verlassen werden.

Klicken Sie nun auf Messen, um das Signal ein zweites mal anzubieten.

Bitten Sie nun den Kunden eine "Feineinteilung" auf der Skala durchzuführen. Fordern Sie nun eine Zahl und klicken Sie diese in dem Zahlenfeld an.

Nun können Sie den Dialog beenden, indem Sie:

OK klicken - um den Wert zu speichern. Der Wert wird in das betreffende Hörfeld eingetragen und die Lautheitsfunktion wird berechnet.

Abbruch klicken - um den Wert nicht zu speichern. Der Wert wird verworfen, es erfolgt kein Eintrag in das betreffende Hörfeld.

Danach wird sofort der nächste Wert der Messreihe abgegeben. Im obigen Beispiel sind dies insgesamt 12 Messpunkte über die selektierten Hörfelder. Sie können bestimmte Hörfelder ein- oder ausschließen, Messreihen länger oder kürzer machen. Einzustellen ist dies im Setup der  Skalierung.

Jederzeit, auch während der Messung, können Sie mit Abbruch diesen Messwert verwerfen. Zum Beispiel, wenn dieser nicht gehört wurde. Oder Sie können die ganze Messung abbrechen, indem Sie Übung / Messreihe Abbrechen wählen. Eine Wiederaufnahme der Messung ist danach jederzeit möglich.


Zur Bildung der Messreihen:

Wenn schon Messwerte in der Skalierung vorhanden sind, bildet ACAM die Messreihe in die vorhandenen Lücken. Die Messreihen werden so gebildet, dass möglichst große Abstände zum vorangegangenen Pegel und der Frequenz vorhanden sind. Dies ist gewollt, da so vermieden wird, dass der Kunden den aktuellen Messwert mit dem vorangegangenen vergleicht. Es ist im Sinne der Erfinder, dass eine möglichst große Unähnlichkeit zum vorangegangenen Signal gegeben ist. Im Setup können die minimale und maximale Abstände der Messreihe, bezogen auf Pegel und Frequenzen eingestellt werden. Hier können Sie auch die zu messenden Hörfelder ein- und ausblenden. Siehe auch: Setup. Wenn Sie eigene Messreihen erstellen möchten, können Sie dies über eine Steuerdatei (siehe: Technische Informationen).



Der Kundendialog:

Sofern Sie ACAM mit mehreren Bildschirmen betreiben, einer davon dieser Bildschirme dem Kunden zugerichtet ist und dieser als Touch-Screen ausgelegt ist, können Sie die Skalierungseingaben auf diesem Toch-Screen direkt vom Kunden machen lassen.

Abb.: ACAM mit 3 Bildschirmen, von denen einer als Kundendialogbildschirm ausgelegt ist.


Aktivieren Sie im Setup die Option Kundendialog öffnen.

Solange eine Messung läuft, kann der Kunde nun über den Touchscreen die Eingaben machen, sowie das Signal erneut anfordern.


Sie können während der Messung trotzdem in gewohnter weise Eingaben und Steuerungen der Software vornehmen, also den Kunden jederzeit in seinen Angaben unterstützen.


Damit kann die Skalierung autonom und ohne Ihr Zutun ablaufen.


Wir empfehlen trotzdem die gesamte Messung gemeinsam mit dem Kunden durchführen, da erfahrungsgemäß Fragen gestellt werden und die Kunden, vor allem wenn Sie ungeübt sind unsicher sind und deshalb angeleitet werden müssen.




Die Bedienung im Zielwertemodus:

Im Zielwertemodus können Sie die Ergebnisse der Umrechnung der Skalierung in Zielwerte betrachten.

Die Abbildung zeigt die aus der Skalierung abgeleiteten Zielwerte.

Diese Zielwerte können auch in der Lasche Messen zum Einstellen von Hörgeräten per Messbox oder Insitu verwendet werden.

Die Art der Kurven und die weitere Verwendung ist unterschiedlich. Wenn Sie ohne Hörgerät skaliert haben, sind die Daten sofort zu sehen, denn die Differenzen zum Normalhörenden sind Insitu Gain Werte und können so unmittelbar übernommen werden. Außerdem kann die Skalierung in ein Tonaudiogramm umgerechnet werden (siehe weiter unten).

Wurde mit Hörgerät skaliert, dann ist noch eine weitere Messung erforderlich, um Zielwerte zu erzeugen. Die Verstärkung des Hörgerätes während der Messung ist nicht bekannt und muss deshalb gemessen werden (siehe weiter unten)



Abb.: Zielwertemodus ohne Hörgerät

Im Zielwertemodus ohne Hörgerät gibt es am unteren Rand weitere Buttons:

Tonaudio in AHA umrechnen: Wenn Sie diesem Button aktivieren, wird anhand des Tonaudiogramms die Hörschwelle, und die Unbehaglichkeitsgrenze in die AHA übertragen. Sofern bereits eine AHA im Speicher ist, wird diese nach bestätigter Warnmeldung überschrieben.

AHA in Tonaudio umrechnen: Mit dieser Funktion können Sie aus der AHA Skalierung ein Tonaudiogramm erzeugen.

Hier können Sie wählen, welche Werte Sie umrechnen möchten. Hörschwelle (HS), Most Comfortable Level (MCL) und Uncomfortable Level (UCL) können umgerechnet werden. Sofern diese Werte in der Tonaudiometrie schon vorhanden sind, erfolgt eine vorherige Warnung, dass diese nun überschrieben werden.

In nebenstehendem Beispiel kann die rechte Seite zur Umrechnung nicht gewählt werden, weil für die rechte Seite keine Skalierung aufgenommen wurde.


Die beiden oben genannten Funktionen sind hilfreich, um unnötige Doppelmessungen zu vermeiden.

So können Sie bevor Sie mit der Skalierung beginnen die Umrechnung des Tonaudiogramms in die Skalierung wählen. Dann nämlich haben Sie bereits für jedes Hörfeld 2 Messpunkte (Hörschwelle und U-Grenze) und können so Zeit sparen. Nach der Skalierung können Sie dann AHA in Tonaudiometrie umrechnen wählen und erhalten so die für die Hörgeräte Anpassung so wichtige MCL und UCL - und das erheblich genauer als dies mit der Tonaudiometrie möglich ist! Vor allem die Messung der MCL in der Tonaudiometrie ist eine sehr schwierige Messung. Mittels der AHA geht das schneller und genauer.

Wir empfehlen dies vor allem dann, wenn Sie eine Hörgeräte Voreinstellung mittels Perzentilanalyse vornehmen möchten!



Abb.: Zielwertemodus mit Hörgerät

Im Zielwertemodus mit Hörgerät erscheint am unteren Rand ein Button um die Verstärkung des während der Skalierung verwendeten Hörgerätes zu ermitteln. Erst nach dieser Messung werden Zielwerte angezeigt!

Die Messung erfolgt unabhängig von der eingestellten Seite immer nacheinander für die rechte und die Linke Seite.



Es folgt eine Abfrage, ob das zu messende Hörgerät tatsächlich in der Messbox liegt. Starten Sie mit Ja, um die Messung des betreffenden Gerätes zu starten, oder Nein, um diese Messung nicht zu starten und mit der nächsten Seite fortzufahren oder abzubrechen.

Möchten Sie eine Seite nicht, oder nicht nochmals messen, wählen Sie "Nein".


Die Messung benötigt bis zu 2 Minuten, je nach Einstellung des zu verwendenden Messsignals und der Wartezeiten während der Messung (siehe Setup).


Nach der Messung stehen die Zielwerte im Zielwertemodus der AHA und in der Messbox zur Verfügung.